Wenn man sich selbstständig macht muss schnell eine eigene Webseite her. Ich erzähle hier, warum die viel-beworbenen Web-Baukästen für Selbstständige eher ein Graus als eine Hilfe sind.
Normalerweise hat man ja bei dem Wort “Baukasten” ein ganz bestimmtes Setting im Hinterkopf: einfach zu handhaben; kann wirklich jedes Kind; Schritt für Schritt Anleitung. Das ist vielleicht bei den Baukästen mit den kleinen, bunten Plastiksteinen der Fall, aber NICHT wenn es um Webseiten geht. Natürlich ist es für einen Profi total simpel und easy, diese Systeme mit Inhalt zu füllen. Der/die motivierte Selbstständige, der/die nun eine Webseite braucht kennt sich aber damit überhaupt nicht aus. Warum auch?
Warum Sie kein Web-Experte sein müssen
Ich tanke mein Auto mit Benzin und es ist mir herzlich egal, wie das Benzin zum Motor kommt und was dann da alles passiert. Ich möchte tanken, damit mein Auto fährt und fertig!
Der/die Selbstständige möchte die Inhalte schön präsentiert auf der Webseite sehen und fertig. Wer will denn Stundenlang suchen wo Farben und Schriften zu ändern sind und wie eine Bildergalerie hübsch zu bekommen ist? Und wie man eine Navigation in den Fuß der Webseite bekommt? Ganz zu Schweigen davon, wie man sein Angebot textlich so aufbereitet, das sowohl geneigte Kunden UND Suchmaschinen mit dem Ergebnis zufrieden sind. Und von den rechtlichen Vorgaben, die beachtet werden müssen – Stichwort DSGVO – sprechen wir schon gar nicht.
Sie müssen das nicht wissen – dafür gibt es ja die Fachleute, die sich den lieben langen Tag mit nichts anderem beschäftigen.
Web-Baukästen – nichts für Anfänger!
Gerade neulich habe ich für einen Kunden eine Webseite, die mit einem “günstigen Baukasten” angelegt wurde, “auf Vordermann” bringen müssen. Die Seite sah wirklich “wüst” aus.
Ich sag mal so: Wenn ich mich nicht seit Jahren mit den unterschiedlichsten Web-Editoren befassen würde, hätte ich da ganz schön alt ausgesehen. Wie soll denn da ein Anfänger durchblicken? Tragisch finde ich dabei, dass die Werbung suggeriert alles wäre so einfach.Und dann fragt man sich natürlich:
“Ja, warum soll ich den soviel Geld ausgeben für eine Webseite, wenn ich das doch so leicht selber machen kann!”
Es ist eben nicht leicht. Die Folge dieses Irrtums ist dann im Internet sichtbar: es dümpeln dann viele solcher halbfertigen, armseligen Webseiten herum, die für den Unternehmer mehr Anti-Werbung sind als alles andere.
Eine neue Webseite ist also nicht mal eben in drei Minuten fertig gebastelt.
Gutes Design und gute Texte brauchen Muse und Zeit. Und es heißt ja nicht umsonst “Webseitenentwicklung”, weil sich eben die Seite entwickeln darf.
Was lernen wir daraus?
Trau keiner Werbung, die dir weiß machen will, das es Webseiten für Umme und in drei Minuten gibt. Die professionelle Darstellung des eigenen Angebotes im Internet ist mit Aufwand und viel Hirnschmalz verbunden. Der Lohn der Mühe zeigt sich dann allerdings bald in positiven Rückmeldungen und neuen Kunden.